Testament von Agatha Orttmanyn, Frau des verstorbenen Straubinger Bürgers Thoman Orttman, 20.03.1491

Stadtarchiv Straubing

Beschreibung

In ihrem Testament bestimmt Agatha Orttmanyn, Frau des verstorbenen Straubinger Bürgers Thoman Orttman, dass ihre Geschäftsherrn Hanns Gsmächl und Steffan Mospurger, ihren Leichnam mit einer Prozession nach St. Peter tragen und auf dem Friedhof neben ihrem Mann bestatten sollen. Ihr erster Jahrtag soll in der Priesterbruderschaft mit 30 Messen begangen werden, ihr Begräbnis in der Kirche mit Vigil, Seelenmesse und 10 gesprochenen Messen. In der Wollwirken- und Bäckerknechtsbruderschaft sollen zu ihrem Begräbnis ebenfalls 10 Messen gesprochen werden. Überdies soll an die Armen 1 Rheinischer Gulden Almosen verteilt werden. Den Bedürftigen im Spital und den Sundersiechen in St. Nikola spendet sie für Seelbad, Brot und Bier ebenfalls 1 Rheinischen Gulden. Zum Bau von St. Jakob gibt sie 2, ins Kloster 3 und zu St. Augustin in Regensburg 2 Rheinische Gulden. 32 Pfund Regensburger Pfennige sollen ihre Geschäftsherren den Schwestern im Stainhauffschen Schwesternhaus zukommen lassen. Den halben Teil ihres Hofes, genannt der "Nudekopf zu Strasskirchen", der von Jacob Pauer bewirtschaftet wird, vererbt sie ihrem Sohn Hanns Orttmann. Stirbt dieser kinderlos, sollen die Kinder ihres Bruders und ihrer Schwester jeweils 36 Pfund Regensburger Pfennige aus dem halben Hof erhalten. Ihre Gewänder vermacht sie den Ehefrauen ihrer Brüder. Ihre Geschäftsherrn erhalten für ihre Dienste jeweils 1 Rheinischen Gulden. Das restliche Vermögen soll ihr Sohn erhalten.

Siegel: Das Siegel von Hanns Orttmann zeigt im Schild einen Mohr auf dem Dreiberg knieend, mit beiden Händen einen langen Pfeil nach vorne abwärts stossend. Auf dem Spangenhelm erkennt man das Wappenbild des Schildes.